Wer das Ende annimmt,
kann das Leben in seiner
ganzen Tiefe würdigen.
Am Ende des Lebens verspüren viele Menschen den Wunsch, auf ihr Leben zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Manche gehen mit der eigenen Endlichkeit offen um, andere blenden diese bewusst aus – beides kann ein individueller und durchaus gesunder Weg sein.
Die bewusste Auseinandersetzung mit den Themen Lebensende, Sterben und Tod ermöglicht es, Abschied zu nehmen, Verantwortung zu übergeben und das eigene Leben bis zuletzt würdevoll und selbstbestimmt zu gestalten. Sie kann helfen, Prioritäten neu zu ordnen, das Leben rückblickend mehr zu schätzen und sich seelisch und organisatorisch auf die letzte Lebensphase vorzubereiten.

Wir sprechen offen über alle Aspekte ihres Lebens und dessen Ende
Als Alterspsychiater, praktischer Arzt und Heimarzt habe ich sehr viele Menschen bis an ihr Lebensende begleitet. Aspekte, Überlegungen und Fragen zum eigenen Leben rücken immer wieder in den Vordergrund und/oder bleiben lange unbesprochen. Gemeinsam sprechen wir über ihr Leben, sprechen Wünsche und Ängste an und ordnen diese ein.

Eigene Vorbereitungen auf das Lebensende
Eine offene Kommunikation mit den wichtigsten Bezugspersonen legt die Basis für den letzten Lebensabschnitt. Wünsche und Anforderung sollten soweit wie möglich geäussert und definiert werden. Im nächsten Schritt können Nachlassregelung, Vorsorgeauftrag, Patientenverfügung, Umfang und Art von lebensverlängernden Massnahmen, Palliativpflege u.a. in Angriff genommen werden.
Praktische und medizinische Vorbereitung
Zur rechtzeitigen und altersgerechten Planung gehören unter anderem:
- Testament und Nachlassregelung
- Patientenverfügung und (in der Schweiz) Vorsorgeauftrag
- Klärung medizinischer Wünsche, z. B. zu Wiederbelebung, künstlicher Ernährung oder Hospitalisation
- Kenntnisse über Altersmedizin, geriatrische Pflege und Palliativversorgung
- Einbezug nahestehender Personen in Fragen des Abschieds und der Versorgung
- Aufbau von Wissen über palliative Pflege, passive Sterbehilfe, Hospize und spezialisierte Versorgungsangebote
Wer vorbereitet ist, kann Ängsten besser begegnen und schwierige Entscheidungen rechtzeitig treffen – im Einklang mit den eigenen Werten und dem eigenen Lebensbild.
Selbstbestimmtes Lebensende – offen sprechen
Viele Menschen beschäftigen sich am Lebensende auch mit der Frage eines selbstbestimmten Sterbens. Solche Gedanken sollten nicht tabuisiert, sondern in einem geschützten Rahmen besprochen werden – möglichst mit vertrauten Personen und gegebenenfalls mit erfahrenen Fachleuten. Eine offene Kommunikation kann helfen, Einsamkeit zu vermeiden und für alle Beteiligten belastende Situationen besser aufzufangen.
Fragen zur Selbstreflextion –
Vorbereitung auf das Lebensende
Im Rahmen meiner Beratung rege ich zur Auseinandersetzung mit folgenden Fragen an:
Im Rahmen meiner Beratung rege ich zur Auseinandersetzung mit folgenden Fragen an:
- Gibt es Dinge, die ich vor meinem Lebensende noch ordnen oder vorbereiten möchte?
- Möchte ich bestimmte Angelegenheiten, Aufgaben oder Besitztümer zu Lebzeiten übergeben?
- Habe ich akzeptiert, dass ich eines Tages sterben werde – oder fällt mir das schwer?
- Habe ich Ängste vor dem Tod oder vor dem Sterbeprozess – und sind diese für mich aushaltbar oder belastend?
- Möchte ich mich bewusst von Menschen oder Orten verabschieden?
- Gibt es ein Vermächtnis, das ich hinterlassen möchte – materiell, geistig oder emotional?
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit gehört zum guten Altern. Sie öffnet den Blick für das Wesentliche und hilft, in Würde zu leben – bis zuletzt.
«Ich hatte grosse Angst vor dem Sterben; heute weiss ich, dass es Wege gibt,in Würde und begleitet zu gehen.»
Bereiten Sie Ihr Lebensende achtsam und selbstbestimmt vor.
In offenen Gesprächen klären wir Wünsche, Werte und notwendige Schritte – für ein würdiges, sicheres und bewusster gestaltetes Lebensende.


